Wie geht es in der Ukraine weiter?

Wie geht es in der Ukraine weiter?

Der Westen möchte Putin (Rußland) von allen politischen und wirtschaftlichen Aktivitäten ausschließen; übersieht aber, daß Putin dem Westen schon lange den Rücken gekehrt und sich Asien zugewandt hat. Er will sich von allen Gütern aus dem Westen unabhängig machen (Maschinenbau, Elektronik etc.) und kauft was er zur Zeit nicht selbst herstellen kann in China, Indien , Brasilien (BRIC) etc. ein. Die Ausgrenzungen des Westens laufen also ins Leere.

Im Fall des Krieges Russland vs. Ukraine ist die Strategie der USA, die Ukraine unablässig mit Waffen zu beliefern, bis Putin finanziell die Luft ausgeht. Die US-Strategen übersehen allerdings, daß Rußland dreimal so viel Einwohner (140 Mio.) wie die Ukraine (48 Mio.) hat. Der Ukraine werden früher oder später die Soldaten ausgehen. Was planen die US-Strategen dann? Nun, man kann dann ja Söldner (Black Water u.a.) schicken, die gehören keiner Nation an, also wären weder die USA noch die EU am Krieg direkt beteiligt und wenn Putin dann ebenfalls Söldner (z.B. die Wagner Truppe) einsetzt ginge die Rechnung der US-Strategen wieder auf, denn Putin könnte auch dann finanzielle nicht mehr lange mithalten.

Die Söldner Truppen würden das Land vollständig zerstören und wie im 30-jährigen Krieg plündernd und mordend durch das zerstörte Land ziehen.

Da Putin rechnen kann, muß er einen anderen Weg gehen. Weil er die Ukrainer mit ihrer hinhaltenden Verteidigungspolitik mit einer frontalen Kriegsführung nur unter hohen Verlusten besiegen kann, wird er nicht mehr lange seine Truppen von den Ukrainern in den Hinterhalt locken lassen, sondern sämtliche strategisch wichtigen Einrichtungen radikal vernichten und zwar mit Nuklear-Waffen. Es würden dadurch alle wichtigen Verwaltungsstrukturen, Verkehrsknotenpunkte (Bahnen und Straße), militärische Einrichtungen, Nachschub, Versorgungszentren und größere militärische Ansammlungen zerstört werden und zwar großflächig und vollständig.

Hat denn jemand eigentlich einmal darüber nachgedacht, wo die ganzen Waffen, die an die Ukraine geliefert werden bleiben, kommen die wirklich bei der ukrainischen Armee an? Kann es sein, daß ein Teil der Waffen in dunklen Kanälen der Mafia verschwindet? Die Ukraine gilt immerhin als eines der korruptesten Staaten weltweit.

Es wird auch nichts nützen, wenn die Ukraine in die EU aufgenommen wird; damit ist der Krieg ja nicht vorbei oder glaubt jemand, daß die Russen dann abziehen? Der Krieg kann sich in die Länge ziehen, bis der Ukraine die Soldaten ausgehen, es keine funktionierenden Bahnsyteme und Staßennetze mehr gibt und die Menschen nicht mehr versorgt werden können.

Die EU wird nicht ewig den Nachschub finanzieren können. Durch ihr permanentes Gelddrucken wird der Euro abstürzen. Das rohstoffarme Europa wird gegen den Rohstoffgiganten Rußland den Kürzeren ziehen, denn Rußland kann seine benötigten Produkte mindestens in Asien kaufen.

Putin hingegen hat langfristig vorgesorgt. Er hat genügend Währungs- und Goldreserven, verfügt über Gigantische Rohstoffvorräte, zum Teil hat Rußland auf diese sogar ein Monopol. Rußland ist Atommacht, Deutschland z.B. nicht, und die Briten und Franzosen sind gegenüber Rußland zweitklassig und hoffnungslos unterlegen.

Europa ist vom Wohlwollen der USA abhängig. Das aber hat seinen Preis in Form von Gehorsam. So werden die Europäer bedingungslos in den Krieg der Ukraine hineingezogen und müssen überdies für einen Großteil der Kosten aufkommen. Bei einer längerfristigen Fortsetzung des Krieges wird Europa das aber nicht durchhalten.

Es wird zu gewaltigen Verwerfungen in Europa kommen. Armut, Aufruhr und Plünderungen. Bedingt durch die immer weiter ansteigenden Anforderungen der vielen verschiedenen Interessengruppen, wird der Euro zum Spielgeld, was zu seinem Absturz und zum Zusammenbruch ganzer Staaten führen wird.

Kann es zu einem Krieg zwischen den USA und Rußland kommen? Nun er hat bereits begonnen, er wird aber noch nicht mit Waffen ausgetragen, sondern mit dem Eindringen in die gegenseitigen Computer- und Abwehr-Systeme, Handelsbeschränkungen und gegenseitige Störungen der Militärsysteme. Wie weit wird dieser Krieg aber eskalieren? Putin sieht sein Land dermaßen bedroht, daß er zum Äußersten bereit ist. Ist er das wirklich und wie weit sind die USA bereit zu gehen? Oder wird Putin von seinen Generalen gestoppt?

Wenn die USA tatsächlich Langstrecken-Raketen an die Ukraine liefern werden, ist der Atomkrieg determiniert; zunächst in der Ukraine und er kann sich dann schnell auf Europa ausweiten.

Wie groß sind die Handlungsmöglichkeiten Deutschlands und Europas? Unsere Bearbocks und Scholzens meinen mit ihrem Geplapper große Weltpolitik zu machen und merken nicht, daß sie überhaupt nicht gefragt werden. Am Schachbrett sitzen sich die USA und Rußland gegenüber und China ist der Beobachter.

Aber die Deutschen müssen sich wieder einmal in „Teutonischer Treue“ hervortun!

Gerd-Uwe Dahlmann

Gibt Putin auf?

Gibt Putin auf – kann er aufgeben?

Putin hat sich ganz offensichtlich verkalkuliert, er hatte eine Drohkulisse vor der ukrainischen Grenze aufgebaut in der Hoffnung, daß die Ukrainer beim Einmarsch seiner Truppen sofort die Waffen strecken würden. Was er wohl nicht wußte oder außer Acht gelassen hatte, war, daß die ukrainische Armee inzwischen von den Amerikanern stark aufgerüstet wurde. Große Konvois russischer Fahrzeuge drangen geradezu arglos auf das ukrainische Territorium vor und tappten in die Falle. Durch einfache handbetätigte Einmannwaffen, die aus dem Hinterhalt abgefeuert wurden erlitten die Russen erhebliche Verluste und ihr Vormarsch kam sogar zum Stillstand. Zudem wurde die ukrainische Armee vom Westen noch mit Waffen unterstützt. Das war nun aber eine Einmischung in das Geschehen. Nun stand Putin vor der Entscheidung, das wahr zu machen, was er zu Beginn des Krieges angedroht hatte; nämlich, mit unvorstellbarer Härte gegen die vorzugehen, die sich einmischen würden. Er tat es aber zum Glück nicht.

Die vom Westen durchgeführten Sanktionen treffen Rußland wie den Westen gleichermaßen, wobei Rußland eher noch im Vorteil und China der lachende Dritte ist.

Das schlechte Image, das er sich bei seiner Aktion eingehandelt hat, wird ihn wohl nicht weiter beeinflussen, aber der Widerstand im eigenen Land könnte ihm schaden.

Um aus der weltweiten Ächtung wieder heraus zu kommen, könnten einige seiner Generäle vielleicht einen Putsch andenken. Das könnte allerdings zum Bürgerkrieg führen, da die Bevölkerung gespalten ist; außerdem ist die westliche Bedrohung durch die Osterweiterung der Nato der Armeeführung bewußt.

Wenn Putin fällt, fällt Rußland und der angedachte Plan George Friedmans (Stratfor/Geopolitical Futures) geht auf; die Fragmentierung Rußlands. Das hat Putin auch mehrfach gesagt. Ein rohstoffreicher Vasallenstaat Jakutien könnte China gut ins Konzept passen.

Zu solchen Überlegungen sind unsere Gartenzwerge in Berlin natürlich nicht fähig, sie beschäftigen sich lieber mit Dosenpfand, rechten Gespenstern und Gendergelispel.

Gerd-Uwe Dahlmann

Hat Putin sich verkalkuliert?

Hat Putin sich verkalkuliert?

Putin hatte dem Westen einige rote Linien aufgezeigt, die nicht überschritten werden durften, weil sie seiner Meinung nach eine Gefährdung Russlands darstellen würden. Seine Hauptsorge war, daß die Ukraine Mitglied der Nato werden würde und daß plötzlich nuklearbestückte Raketen unmittelbar vor seiner Haustür stünden. Eine berechtigte Befürchtung aus der Sicht Russlands, denn die Amerikaner hatten in den 1960iger Jahren, bis hin zu einer möglichen Auseinandersetzung mit Atombomben, nicht zugelassen, daß die Russen entsprechende Raketen auf Kuba stationierten.

Da der Westen absolut nicht auf die Forderungen Putins eingehen wollte, sah er sich zum Handeln gezwungen. Putin berief sich auf das Selbstbestimmungsrecht der russischen Mehrheit im Osten der Ukraine, da der Westen ihm das ja in Jugoslawien vorgemacht hatte. Auch meinte er, wenn der Westen, gemeint sind natürlich die USA, im Nahen Osten und in Afghanistan beliebig Kriege anzetteln können, daß er das in der Ukraine ebenfalls tun kann. Seine Husarenritte in Georgien, auf der Krim und in Kasachstan, müssen ihn bestärkt haben in einer Blitzkrieg Aktion die Ukraine zu unterwerfen, so daß die Welt vor vollendete Tatsachen gestellt wäre. Die Nato würde es nicht wagen diesen Prozess umzukehren. Außerdem spielte Putin noch die NAZI-Karte, in dem Glauben, wenn er die Nazi-Regimenter, die es tatsächlich in der Ukrainischen Armee gibt öffentlich macht, daß dann der Westen wie üblich, aufheulen wird, weil ja alles was damit zusammenhängt begierig von den westlichen Medien, speziell den deutschen, aufgegriffen wird und an die große Glocke kommt. Auch hier hat sich Plutin getäuscht. Er hat nicht bedacht, daß es hier zu Lande in Wirklichkeit gar nicht um die wirklichen Nazis geht, sondern hauptsächlich um Menschen die nicht dem Mainstream folgen, um sie mundtot zu machen, gegebenenfalls gesellschaftlich und sogar materiell zu vernichten.

Der Einmarsch sollte mit möglichst wenig Blutvergießen erfolgen und tatsächlich konnten Demonstranten Putins Panzer stoppen, was es noch nie in einem Krieg gab. Aber noch etwas war anders in diesem Krieg; die Ukrainer hatten sich diesmal vorbereitet. Hier ging Putins Kalkül nicht auf. Die Ukrainer ließen sich von den riesigen Panzerkolonnen nicht beeindrucken und fügten ihnen aus einer guten Deckung immer wieder schwere Verluste zu, auch wenn uns der Mainstream gelegentlich Bilder, die aus russischen Manövern stammten vorführte oder die gleichen Bilder von Panzern die von einer Drohne abgeschossen wurde und am nächsten Tag auf eine Mine fuhren, zeigten.

Putins Traum, daß die Ukraine urrussisch ist und darum zu Russland gehört wird sich so nicht erfüllen, zu groß sind die Zerstörungen und zu groß ist die Wut der Bevölkerung, er kann das Land zwar besetzen und von einem Quisling verwalten lassen, aber der große Teil der Bevölkerung wird gegen ihn sein.

Der Westen hat durch seine sture Haltung sehr viel zu diesem Unglück beigetragen. Seit Jahrzehnten raten Strategen zwischen dem Warschauer Pakt (heute Rußland) und den Ländern der Nato einen Korridor von neutralen Staaten zu errichten, das ist auch was Rußland wollte und noch will. Aber die USA wollen Rußland immer weiter einschnüren und schlußendlich fragmentieren (Goerge Friedman).

Durch die Sanktionen wird der Westen sich selber, vor allen Dingen aber Europa schaden und Russland wird sich nun gänzlich von Europa ab- und dem asiatischen Block zuwenden.

George Friedmans (Stratfor/Geopolitical Futures) Aussage beim „The Chicago Council on Global Affairs“ vom 4. Februar 2015, Chicago, findet nun seine endgültige Erfüllung – „Wir (die USA) haben seit einhundert Jahren daran gearbeitet, notfalls durch Krieg, daß Deutschland und Russland nicht zusammenkommen können.“ Denn Russlands Ressourcen vereint mit der deutschen Technologie, würde die Welt beherrschen.

Europas Lokomotive, namens Deutschland, geht der Druck im Kessel runter, wir haben keine Rohstoffe und unser Know how geht, dank politischer Dummheit, verloren. Das amerikanische Kalkül wird in doppelter Hinsicht aufgehen. durch den beabsichtigten Keil, der zwischen Deutschland und Russland (die baltischen Staaten, Polen, Slowakei, Ungarn, Rumänien) wird Russland von Deutschland getrennt und durch die kommende Hyperinflation, die Energie- Euro- uns Flüchlingskrise, den Zusammenbruch der Lieferketten und Produktionsstätten, wird der deutsche Staat und mit ihm die EU zusammenbrechen. Der Moloch in Brüssel wird mit leeren Händen da stehen. Wir werden verarmen.

 Russland wird gegen seinen Willen in die Welt Asiens, und in die Arme Chinas getrieben. Mit China, Indien u.a. bildet dieser Block die halbe Menschheit. Die Welt wird dann aus zwei wirtschaftlich und militärischen Blöcken bestehen. Europa wird zu einer dritte Welt Region und in der Zukunft nur eine untergeordneter Rolle spielen.

Gerd-Uwe Dahlmann

 

George Friedmans (Stratfor/Geopolitical Futures) Aussage beim „The Chicago Council on Global Affairs“ vom 4. Februar 2015, Chicago s. auch Youtube

Es wird Konflikte geben, es gab Konflikt in Jugoslawien, und es gibt sicher Konflikt jetzt in der Ukraine.

Also, das urzeitliche, urweltliche Interesse der Vereinigten Staaten, wofür wir seit Jahrhunderten die Kriege führen – erster und zweiter Weltkrieg und kalter Krieg – waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Weil vereinigt sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann, und unser Interesse war es, sicherzustellen, daß das nicht geschieht.

Der Punkt ist, die Vereinigten Staaten sind dabei ein „Cordon Sanitaire“ um Russland herum aufzubauen. Und Russland weiß´das.

So, die Vereinigten Staaten, und jetzt, gestern haben die Vereinigten Staaten bekannt gegeben, dass sie Waffen (an die Ukraine) liefern werden. Heute Abend haben sie es natürlich bestritten, aber sie werden liefern, die Waffen werden geliefert.

Die Vereinigten Staaten haben ein grundsätzliches Interessen – sie kontrollieren alle Ozeane der Welt, keine Macht hat das zuvor jemals getan.

Für Russland stellt der Status der Ukraine einer existenzielle Bedrohung dar. Und die Russen können bei dieser Frage nicht einfach so weg gehen. loslassen.

Für die Vereinigten Staaten ist die größte Urangst, dass russisches Kapital, russische Technoligie…ich meine , deutsches Kapital und deutsche Technologien, und die russischen Rohstoffe und die russische Arbeitskraft sich zu einer einzigartigen Kombination verbinden, die die USA seit Jahrhunderten unheimliche Angst einjagt. Also, wie kann man das erreichen, dass diese (deutsch russische ) Kombination verhindert wird. Die USA haben ihre Karten auf den Tisch offen gelegt: das ist die Linie zwischen dem Baltikum und dem Schwarzen Meer.

Für die Russen – Ihre Spielkarten lagen schon immer offen auf dem dem Tisch – die Russen wollen wenigstens eine neutrale Ukraine haben, keine prowestliche.

 

 

Martin Van Creveld: Vor Jahren habe ich geschrieben, daß die Aufnahme der osteuropäischen Länder in die Nato ein großer Fehler sein könnte und daß es besser wäre, eine neutrale Zone zwischen diesen Ländern und Rußland zu schaffen. Gegenwärtig könnte ein solches Vorgehen mit der Ukraine beide Seiten zufriedenstellen.

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Prof. Dr. Martin van Creveld, israelischer Militärhistoriker, hat die Streitkräfte verschiedener Nationen beraten und lehrte an den Universitäten in Jerusalem und Tel Aviv.