Reiseeindrücke aus China: (G.-U. Dahlmann 06.2010)
Gigantisches Wachstum.
Vor 1990, zu Maos Zeiten, war China grau, Plattenbauten, Strohhütten, keine Geschäfte, alles ging mehr rückwärts als vorwärts.
Dann der Sprung nach vorne. Innerhalb von zwanzig Jahren entstand ein gigantischer Aufschwung. In der Zeit, in der in Deutschland das Planungsfeststellungsverfahren für eine Brücke über den Rhein läuft, werden in China fünf Brücken über den Jangtse gebaut, von der jede drei mal so groß ist wie die über den Rhein. Überall entstehen Wohnviertel mit Wohnhochhäusern, die 35 Stockwerke hoch sind. Einkaufszentren und Geschäfte für Luxusgüter. In den Großstädten nur noch wenige Fahrräder, immer mehr Autos. In Peking gibt es 4 Mio. private Autos.
Shanghai bei Nacht Photo GUD
Shanghai, heute eine glitzernde Metropole, erinnert eher an Las Vegas.
Chong Ching – Wer kennt diese Stadt schon? – ist mit 33 Mio. Einwohnern die größte Stadt der Erde und hat eine Ausdehnung vergleichbar mit Österreich.
Unsere Reiseführerin konnte uns mehr als 10 Städte in China nennen, die mehr als 10. Mio. Einwohner haben; Städte die 1 Mio. Einwohner haben, gelten in China als kleine Städte und unsere Reiseführerin konnte uns auch nicht sagen, wieviele es in China davon gibt.
Nehmen wir einmal an, die Chinesen haben den gleichen Intelligenzquotienten wie die Deutschen, dann ergibt sich nach der Gauß´schen – Verteilungskurve, daß die Chinesen mehr überdurchschnittlich intelligente Menschen haben als Deutschland Einwohner. Das Gleiche gilt natürlich auch für alle anderen Begabungen, wie Geige spielen, malen, Sport etc.
Hinzu kommt, daß die Chinesen bei ihrer Ein-Kind-Politik Ausnahmen machen. So dürfen Akademiker zwei Kinder haben, was zur Folge hat, daß sich der I.Q. der Chinesen langfristig zu ihren Gunsten nach oben verschiebt, während der in Deutschland durch Masseneinwanderung von ungebildeten Analphabeten sinkt, siehe auch die schulischen Leistungen nach Pisa.
In deutschen Schulen möchte man deshalb nicht mehr als zwanzig Schüler pro Klasse haben. Aber wieviele von denen wollen wirklich lernen?
Wir haben eine chinesische Schule besucht. In der Klasse waren 72 Schüler. Das ist normal in China und trotzdem lernen die Schüler fleißig.
China ist heute die Werkbank der Welt.
Photo GUD
Der Transrapid, mit dem wir vom Flughafen nach Shanghai fuhren, wurde in China gebaut; in Deutschland war das nicht möglich, die Bedenken waren einfach zu groß.
Wenn man auf deutschen Autobahnen fährt, dann dauert es nicht lange und man kommt an eine Baustelle. Es gibt ja immer etwas zu reparieren. Da stehen dann drei Hanseln und prökeln vor sich her. Dafür ist die Baustelle kilometerlang abgesperrt. Solche Baustellen gibt es zu Hunderten in Deutschland und so geht das dann über Jahre; ist eine fertig, wandert sie weiter und so weiter und so weiter. In Deutschland wird aber nicht nur an den Autobahnen geprökelt, sondern das Prökeln zieht sich durch alle Bereiche der deutschen Politik, sei es die ständig wechselnden Gesundheitsreformen, sei es bei der Finanzkrise, sei es Ausländerpolitik etc.
Die deutsche und auch die europäische Politik bewegen sich in permanenter Realitätsverweigerung, man lebt von der Hand in den Mund und von einem Tag auf den anderen. Eine langfristige Strategie ist nicht erkennbar.
Fazit: Deutschland kann genausowenig wie die EU gegen China bestehen. Schon gar nicht mit dem gegenwärtigen politischen Personal!
Wenn Europa noch Relevanz auf dieser Welt behalten will, um nicht in Bedeutungslosigkeit abzusinken, so muß sich hier ein Quantensprung vollziehen, wie von der Steinzeit zur Bronzezeit.