Braunschweiger Zeitung 23. Oktober 2010
Leserbrief zum Kommentar „Gut gemacht!“ Von Susanne Güsten vom 23 Okt. 2010
Wenn der Bundespräsident mehr Demokratie und Religionsfreiheit von der Türkei einfordert, ist das sicher lobenswert, weist aber auch darauf hin wie weit die Türkei noch von der vielbeschworenen Wertegemeinschaft Europas entfernt ist.
Geradezu lächerlich ist das Argument, daß inzwischen mehr Deutsche in die Türkei reisen als umgekehrt. Die Deutschen kommen nämlich spätestens nach drei Wochen zurück und lassen viel Geld in der Türkei, während viele der nach Deutschland einwandernden Türken es sich hier im sozialen Netz bequem machen, für den Arbeitsmarkt
wenig qualifiziert sind und dazu noch integrationsunwillig sind.
Warum Europa die Türkei braucht ist auch nicht einsichtig. Ein Land mit 80 Mio. Einwohnern (das größte in der EU), das auf massive Transferleistungen der EU angewiesen wäre (wer soll das bitte bezahlen? Natürlich wieder die Deutschen!).
Ein Land das sich immer mehr dem Islam zuwendet, wo die Scharia Gesetz wird, die mit dem GG aber nicht kompatibel ist.
Ein Land das auf Konfrontation zu Israel geht und mit dem Gottesstaat Iran sympathisiert.
Frau Merkel hat beim Blute unserer Söhne Israel ewige Treue geschworen. Man sollte einmal darüber nachdenken was passiert, wenn ein Krieg zwischen den Islamisten und Israel ausbricht und wo dann die Türkei einzuordnen ist.
Hinzu kommt noch die fünfte Kolonne der Islamisten in unserem Staat, die sich ständig weiter ausbreitet und z.Z. in Wartestellung verharrt.
Allen Multikultiträumern, die von einer bunten Republik bzw. einem bunten Europa phantasieren sei in Stammbuch geschrieben:
Bürgerkrieg ist auch bunt, – vor allen Dingen rot, – feuerrot und blutrot.
G.-U. Dahlmann
Vertreibung:
Artikel in der Braunschweiger Zeitung vom 07. 08.2010
KOMMENTAR: Manifest der Gestrigen (von Andre Dolle)
Sie wurden entwurzelt, verloren ihr Hab und Gut. 14 Millionen Menschen deutscher Herkunft mussten nach dem 2. Weltkrieg im Zuge der Niederlage Nazi-Deutschlands östlich von Oder und Lausitzer Neiße ihre Heimat verlassen. Sie mussten leiden.
Und doch stoßen ihre Verbände nicht nur in Osteuropa, auch in Deutschland seit langem auf Unverständnis. Schon 1965 wollte sich weniger als ein Prozent der Vertriebenen im Bund der Vertriebenen (BdV) organisieren. Seine Mitglieder gelten als unbelehrbare Störenfriede.
Und der BdV? Er bezeichnete auch gestern wieder seine “Charta der deutschen Heimatvertriebenen”, deren Verkündung sich zum 60. Mal jährte, bei einem Festakt als Dokument für die friedliche Entwicklung in Europa.
Friedlich? In der Charta heißt es: “Wir verzichten auf Rache und Vergeltung.” Die Vertriebenen maßen sich demnach an, ein Naturrecht auf Vergeltung zu besitzen. Sie bezeichnen sich als “die vom Leid dieser Zeit am schwersten Betroffenen”. Vergebens sucht man nach einem Satz, der die Verbrechen der Nazis verurteilt.
Verständigung und Versöhnung sehen anders aus. Der BdV hat gestern wieder einmal eine Gelegenheit verpasst, in der Gegenwart anzukommen
Leserbrief:
Betreff Kommentar von Andre Dolle vom 07.08.2010 (G.-U. Dahlmann )
Die Provinztrompete der SPD (Braunschweiger Zeitung) muß selbstverständlich in den Chor der Vertriebenen-Feinde einstimmen. Vor 40 Jahren hätte sie das gewiß noch nicht gewagt, weil noch zu viele Leser Vertriebene waren.
Wie kann man nur so einen Stumpfsinn schreiben, daß die Vertriebenen sich anmaßen Rache üben zu können.
Die Intention der Vertriebenen war in den 50er Jahren gerade das Gegenteil: Man wollte vorhandenen Revanchegelüsten entgegenwirken.
Warum fordert Dolle eigentlich, daß die Vertriebenen, wenn sie über ihr Schicksal sprechen, das Thema wechseln und über nationalsozialistische Verbrechen reden? Die bekommen wir doch hierzulande täglich zehnmal um die Ohren gehauen. Da ist dann merkwürdiger Weise nicht die Rede von den Gestrigen. Warum sind die keine Störenfriede?
Sobald die Rede von den Verbrechen der Anderen ist, wird einem sofort über den Mund gefahren; man dürfe die Verbrechen nicht gegeneinander aufrechnen, mit dem Erfolg, daß über diese Verbrechen weder gesprochen noch geschrieben wird. Das hat zur Folge, daß Leute wie Dolle diese Verbrechen offenbar gar nicht kennen und solchen Unsinn verbreiten, daß alle Untaten nur von den Deutschen begangen wurden und die Verbrechen der anderen nur Folge der deutschen Untaten wären.
Vielleicht beschäftigt sich Herr Dolle bei Gelegenheit mit neuerer Geschichtsforschung. Er könnte dann selber in der Gegenwart ankommen.
Hallo Herr Dolle, wußten sie eigentlich, daß:
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das friedfertige Polen in den 20er Jahren die Deutschland nach dem ersten Weltkrieg belassenen Teile Schlesiens besetzte,
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das friedfertige Polen, die Ukraine sowie Litauen und sogar die Sowjetunion überfiel und Belarus (Weißrußland) annektierte,
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das friedfertige Polen zwischen 1920 und 1939 über eine Million Deutsche aus ihrer Heimat vertrieb,
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das friedfertige Polen schon vor dem 2. Weltkrieg deutsche Gebiete bis an die Elbe beanspruchte?
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Darüber darf heute nicht gesprochen werden, schon gar nicht mit den Polen.
Verständigung und Versöhnung sieht anders aus.