Politik:
Was kommt, wenn die AfD kommt? (G.-U. Dahlmann)
Liebe Freunde, bei allem Enthusiasmus, die AfD wird auch nicht der Heilsbringer werden; sie wird, wenn es gut läuft, eine bessere CDU werden.
Sollte die AfD die Fünf-Prozent-Hürde knapp überspringen, wird Merkel und Co. eine SPD-Koalition anstreben, denn nur mit einer solchen Mehrheit lassen sich die geplanten „Schweinereien“ durchsetzen. Man wird Lucke und die Seinen ignorieren im Vertrauen darauf, daß sich der Fall bis zur nächsten Wahl von selbst erledigt. Irgendein Schwenk in der deutschen Politik würde nicht stattfinden.
Sollte die AfD aber zehn Prozent überspringen, dann müßte die Politik reagieren und zwar auf die Anliegen, die vom Volke (Euro, Energiewende, Einwanderung, Islam) auf dem Tisch liegen. Merkel würde dennoch mit der SPD zusammengehen; sie hätte ihr gegenüber aber ein Drohpotential und könnte den Sozis ihren Willen besser aufzwingen. Welche Kröten müßten die Sozis dann schlucken? Das können nicht viele sein, denn in der Euro/Europa-Politik gibt es nicht viele Divergenzen; auch in der Klima- und Energie-Politik gibt es keine echten Divergenzen. Merkel könnte die Situation dazu nutzen, ein wenig konservative Kosmetik zu betreiben, um der AfD zu schaden. Dennoch könnte ein Wahlerfolg (>10%) der AfD etwas bewirken. Die etablierten Parteien müßten fürchten, wenn sie mit dem Euro einbrechen, daß die AfD sofort ungeheuren Zulauf bekäme. Die Frage ist, wieweit würden die Etablierten es darauf ankommen lassen, mit ihrer wahnwitzigen
Euro-Klima-Energie-Zuwanderungspolitik weiterzumachen? Wer von ihnen würde zuerst, wenigstens bei einem Thema, ausbrechen?
Sollte die Lucke-Partei auch in den Landtagen aufkreuzen, wird man versuchen, sie, wie alle Parteien in diesem Bereich der Skala, auszugrenzen. Sollte die AfD aber für eine der Etablierten als Mehrheitsbeschaffer nützlich erscheinen, muß Lucke sich mit Regionalthemen auseinandersetzen und zu Kompromissen bereit sein.
Das könnte der Taupunkt der Erosion werden, wo die AfD vom System langsam aufgesogen wird.
Denn Lucke und seine Mannen kommen mehrheitlich aus der CDU und gehörten lange zum System.
Ihnen fehlt eines:
„Die politische und existentielle Radikalität“
Alain de Benoist
Trotzdem: Käme die AfD in den nächsten Bundestag, wäre das ein erster Schritt. Es kommt jetzt nur noch darauf an, ob der Deutsche Michel mitmacht oder immer noch nicht aufgewacht ist. Ich habe nämlich die große Befürchtung, daß der große Überschwang, der die AfD bisher begleitet, sich aus der Schar der Unzufriedenen, die es schon immer gab, rekrutiert, d.h. die drei bis vier Prozent, die die bisherigen Kleinparteien gewählt haben.
Hoffen wir, daß zusätzlich ein paar Prozent der Nichtmehrwähler aufgewacht sind.