Offener Leserbrief zum Artikel:
Was ist eigentlich mit den deutschen Konservativen und der AfD?
Abgedruckt im Deutschland magazin 65-66, Seite 26
Leserbrief verfaßt am: 15.04.2014
„Nicht Fisch, nicht Fleisch“ oder „Wasch‘ mich, mach mich aber nicht nass“, so ist der Eindruck, den ein parteiloser Leser bei der Lektüre des o.g. Artikels gewinnen muss. Ein Herumeiern, ohne klare Gedankenführung.
Was das Verhältnis seitens der AfD zu den Konservativen angeht, ist die Antwort auf die gestellte Frage einfach:
Sie sieht keine Gemeinsamkeiten mit den Konservativen und will mit ihr nicht „in einen Topf geworfen“ werden. Das ergibt sich aus Äußerungen führender Mitglieder der AfD, die sich als Partei aus der Mitte der Bevölkerung sieht, aber auch aus ihrem Wahlprogramm 2014: Der Begriff „Konservative“ taucht dort nicht auf.
Anders sieht es offenbar bei den Konservativen aus.
Deren Verhältnis zur AfD bleibt verwaschen.
Wollen sie mit der AfD „flirten“ oder wollen sie doch nicht „flirten“?
Ist es die Angst vor einem Prestigeverlust, wenn sie sich klar zur AfD bekennen?
Wie wollen sie eine solche Avance ihren 60% CDU-Sympathisanten erklären?
Warum haben sie nicht versucht, auf das Wahlprogramm 2014 der AfD Einfluss zu nehmen? Die Möglichkeit hätten sie doch gehabt, wenn sie über „viele gute Leute verfügen, die dem Verfasser persönlich bekannt sind“.
Warum sollten sich die Konservativen der AfD überhaupt „an den Hals werfen“ wenn diese – wie der Verfasser schreibt – ihren Weg noch nicht gefunden hat, kein richtiges Programm hat und daher keine Partei ist?
Lauter Fragen, die insgesamt zeigen, wie unausgegoren die Position der Konservativen zur AfD derzeit ist.
Alfred E. Zips